Sprunggelenksdistorsion, oder Umknicken am oberen Sprunggelenk, gehört zu den häufigsten Verletzungen beim Sport und wird in der Fachsprache OSG-Distorsion genannt. Beim Umknicken, je nach Richtung und Kraft, können unterschiedliche Verletzungen am Sprunggelenk auftreten. Der sogenannte Kapselbandapparat im Außenknöchelbereich am Sprunggelenk ist die häufigste Stelle des Sprunggelenks, an welcher es zu Verletzungen kommt. Bei der Distorsion kann es aber auch zu knöchernen Verletzungen der Sprunggelenkgabel oder zu einer Mitbeteiligung im Innenknöchelbereich am Sprunggelenk kommen.
Bei der schweren Sprunggelenkdistorsion kommt es sehr häufig auch zu einem Riss (Ruptur) einer oder mehrerer Bandanteile. Es kann zu einer Instabilität im betroffenen Gelenk führen. Nach der Distorsion entsteht relativ schnell eine Schwellung, welche durch einen Bluterguss verursacht wird. Dies kann verringert werden, indem noch am Unfallort ein Kompressionsverband mit Anwendung von Kälte angebracht wird. Nach der klinischen Untersuchung erfolgt eine radiologische Untersuchung, die eine knöcherne Verletzung am Sprunggelenk ausschließen oder bestätigen soll.
In der Regel müssen diese knöchernen Verletzungen am Sprunggelenk völlig anders therapiert werden als Verletzungen, bei denen es nur zur isolierten Verletzung des Kapselbandapparates gekommen ist.
Abbildung: Kernspintomografie (MRT)
Die Kernspintomografie (MRT) des Sprunggelenkes stellt das exakte Ausmaß der Verletzung am Sprunggelenk dar. Neuester Trend in der Behandlung der Sprunggelenkdistorsion ist die sogenannte funktionelle Therapie. Voraussetzung für eine konservative Behandlung ist jedoch, dass keine schwerwiegende knöcherne Verletzung oder hochgradige Instabilität am Sprunggelenk vorliegt.
Eine funktionelle chronische Instabilität nach der Sprunggelenkdistorsion ist eine Indikation für die sprunggelenkstabilisierende Operation. Die chronische Instabilität wird durch die gehaltenen Funktionsaufnahmen diagnostiziert. Eine Stabilisation des Sprunggelenkes durch eine Operation verhindert die rezidivierenden Distorsionen, die zur weiteren Schäden im Gelenk führen können.
Bei der Arthrose am Sprunggelenk handelt es sich um eine schmerzhafte Knorpelabnutzung mit Knorpelschäden im Sprunggelenk. Im Frühstadium der Sprunggelenkarthrose schmerzt oft nicht die degenerativ geänderte Gelenkfläche selbst, sondern auch das Weichteilgewebe des Sprunggelenks.
Die Fußuntersuchung und ein Röntgenbild des Sprunggelenkes sind ausreichend, um eine Diagnose sicherzustellen. Druckschmerz im fortgeschrittenen Stadium, belastungsabhängige Schmerzen, Ruheschmerzen, Reibephänomene der chronisch verdickten Gelenkschleimhaut und Bewegungseinschränkung gehören zum klinischen Bild der Krankheit. Das Röntgenbild zeigt eine Verschmälerung des Gelenkspaltes und auch weitere mögliche Deformitäten.
Sprunggelenksarthrose wird vor allem im Anfangsstadium konservativ behandelt. Entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie, Versorgung mit Einlagen oder orthopädischen Schuhwerk gehören zum Standard der Therapie. Auch Infiltrationen am Sprunggelenk mit Hyaluronsäure oder mit Biologicals (Eigenbluttherapie) können das Fortschreiten der Arthrose für längere Zeit anhalten und die Symptome lindern.
Bei persistierenden und konservativ therapieresistenten Beschwerden folgt die operative Versorgung.